Hintergründe zur neuen Gebühr für girocard-Zahlungen
Ab 2026 verändert sich das girocard-System: Eine neue Gebühr wird fester Bestandteil jeder Transaktion. Dieser Beitrag erklärt, warum die Neuerung kommt und was sie für Händler bedeutet.
Zum 1. Januar 2026 wird im girocard-System erstmals eine zusätzliche Gebühr erhoben: die girocard Scheme-Manager-Fee. Sie ist Teil einer umfassenden Modernisierung des nationalen Debitkartensystems und betrifft alle Händler, die girocard-Zahlungen akzeptieren. Ziel dieser Neuerung ist es, die technische Weiterentwicklung der girocard langfristig abzusichern und das System für die kommenden Jahre zuverlässig und stabil aufzustellen.
Hintergrund der Neuerung
Die girocard spielt im deutschen Einzelhandel eine zentrale Rolle1: Millionen von Zahlungen laufen täglich über dieses System. Damit das auch künftig reibungslos funktioniert – und um steigenden Anforderungen an Sicherheit, Stabilität und digitale Nutzbarkeit gerecht zu werden – hat die Deutsche Kreditwirtschaft eine umfassende Weiterentwicklung des girocard-Systems angestoßen.
Die EURO Kartensysteme GmbH ist bereits seit vielen Jahren zentrale Dienstleisterin im girocard-System. Künftig werden ihre Aufgaben ausgeweitet: Neben der technischen Steuerung verantwortet sie verstärkt Prüf-, Test- und Zertifizierungsprozesse sowie die Weiterentwicklung des Systems. Um diese Aufgaben verlässlich finanzieren zu können, wird ab 2026 ein bundesweit einheitliches, transaktionsabhängiges Entgelt erhoben: die girocard Scheme-Manager-Fee. Sie basiert auf den rechtlichen Vorgaben der Interchange Fee-Verordnung. Art. 9 Abs. 2 erlaubt ausdrücklich die Erhebung solcher schemebezogenen Entgelte. Die Scheme-Manager-Fee soll sicherstellen, dass:
- die technische Infrastruktur kontinuierlich modernisiert wird,
- Prüf- und Zertifizierungsprozesse langfristig gewährleistet bleiben,
- hohe Sicherheitsstandards eingehalten werden,
- digitale Weiterentwicklungen zuverlässig umgesetzt werden können.
Händler sollen dadurch auch künftig von einem stabilen, sicheren und alltagstauglichen Bezahlsystem profitieren.
Höhe und Abrechnung
Mit der Einführung der Scheme-Manager-Fee fällt für jede girocard-Transaktion ein sehr geringes Zusatzentgelt an. Dieses beträgt 0,00209 Prozent des girocard-Umsatzes, zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer. Die Gebühr wird automatischDie Gebühr wird automatisch berechnet und im Rahmen der Monatsabrechnung ausgewiesen; die genaue Darstellung kann je nach Anbieter variieren.
Beispielrechnung
- girocard-Umsatz: 10.000 Euro
- Scheme-Manager-Fee: 0,00209 %
- Gebühr: 0,21 Euro (zzgl. Umsatzsteuer)
Die Weitergabe dieser Gebühr ist bundesweit einheitlich geregelt und erfolgt automatisch.
Was bedeutet das für Händler?
Für Händler bleibt der alltägliche Zahlungsprozess unverändert. girocard-Zahlungen werden wie gewohnt über das Kartenlesegerät angenommen, ohne zusätzliche Schritte, ohne Veränderungen am Terminal und ohne Anpassungen im Kassensystem.
Die einzige Änderung betrifft die Abrechnung. Ab dem 1. Januar 2026 wird eine zusätzliche Gebührenposition auf der Monatsabrechnung erscheinen, die sich auf die Nutzung der girocard bezieht. Wie genau diese Position benannt und dargestellt wird, wird aktuell final abgestimmt. Wesentliche Punkte aus Händlersicht:
- Die Gebühr wird transparent und nachvollziehbar ausgewiesen.
- Die Abrechnung erfolgt vollautomatisch, ohne dass Händler aktiv werden müssen.
- Es entstehen nur sehr geringe Zusatzkosten, da die Gebühr extrem niedrig angesetzt ist.
Damit bleibt die girocard für Händler weiterhin ein zuverlässiges und wirtschaftliches Zahlungsinstrument, ergänzt um eine Gebühr, die die Zukunftsfähigkeit des Systems unterstützt.
FAQ: Die wichtigsten Fragen zur girocard Scheme-Manager-Fee
Ab dem 01. Januar 2026.
Alle Händler, die girocard-Zahlungen akzeptieren, unabhängig vom Vertragsdatum oder der Unternehmensgröße.
0,00209 Prozent je girocard-Transaktion, zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer.
Die Gebühr bemisst sich am gesamten girocard-Umsatz des jeweiligen Monats, nicht an einzelnen Transaktionen. Sie wird automatisch ermittelt und erscheint als separate Position in der monatlichen Abrechnung.
Nein. Terminals, Abläufe und Kassenprozesse bleiben unverändert.
Um die technische Modernisierung, Sicherheit und Weiterentwicklung des girocard-Systems langfristig abzusichern.
Quellenangaben


